Die perfekte Zeremonie

Der Herbst klopft an die Tür, die Hochzeitssaison geht in den Winterschlaf. Schnüff. 30 Zeremonien habe ich jetzt geleitet, lerne immer noch fleißig dazu und freue mich immer wieder aufs Neue.

Die Zeremonie betreffend ist es sinnvoll, so gut wie möglich zu planen. Die Abläufe sollten klar sein, die Technik sollte getestet sein, was insbesondere an mich gerichtet ist ; ) Wenn ich die perfekte Zeremonie beschreiben sollte, wäre sie so:

  • Der Bräutigam steht aufgeregt vorne und wartet auf seine Braut. Musik erklingt, die Köpfe recken sich und die Braut, die sich vorher noch nicht gezeigt hat, wird von ihrem durch die Reihen Vater geführt. Ich würde diese Variante – Auftritt der Braut – empfehlen, weil so ein wirklich magischer Moment erzeugt wird.
  • Das Paar sitzt so, dass es halb schräg zu den Gästen und zu mir blicken kann – Es entstehen mehr Emotionen, wenn die Gäste das Brautpaar sehen und umgekehrt.
  • Ich begrüße das Brautpaar und die Gäste und halte die persönliche Rede. Nach der Rede erklingt ein Lied, gesungen von einer Sängerin/einem Sänger. Erfahrungsgemäß ist es so am Ergreifendsten – natürlich ist es auch eine Frage des Geldes.
  • Bevor die Frage der Fragen gestellt wird, gibt es persönliche Wünsche der Trauzeugen, Eltern, Verwandten oder Freunde – entweder indem die Ringe auf einem Band nach vorne wandern und laut mit Wünschen aufgeladen oder indem einfach Fürbitten gelesen werden. Alles, was persönlich ist, ist sehr emotional und schön.
  • Wenn sich das Brautpaar traut, würde ich zu persönlichen Worten raten – Ein immer wieder wunderschöner Teil der Zeremonie.
  • Nach dem umjubelten Kuss wird noch ein Lied gesungen, zu dem das Paar langsam durch die Reihen auf Blütenblättern zurück geht, die von Blumenkindern gestreut wurden. Gäste können diesen Gang noch mit Seifenblasen oder Reiswerfen unterstützen.
  • Natürlich sind auch überraschende Einfälle ganz hervorragend, allerdings ist dies vielleicht nur aus meiner Perspektive so, denn bisher sind meine Vorschläge meist aus Scham nicht umgesetzt worden – etwa ein Heiratsantrag vor der eigentlichen Zeremonie, falls dieser nicht richtig geschehen sein sollte oder das Abspielen der für das Gelingen der Liebe entscheidenden Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder das erste Mal „Ich liebe Dich“ zu sagen, falls man dies noch nicht getan haben sollte. Sehr intim alles, aber auch herzzerreißend.

Ja, so ist die Zeremonie aus meiner Perspektive erfahrungsgemäß am Schönsten. Aber für alle, die das Ganze schlichter mögen sei gesagt, anders ist es auch schön!

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