So wird´s was mit der Hochzeit

chrischi-hochzeit-31Hier findet Ihr Tipps und Anregungen zur Hochzeitsorganisation. Vieles davon sind meine persönlichen Ansichten, sie müssen nicht deckungsgleich mit Euren sein. Ich gebe Euch einen groben zeitlichen Rahmen von Themen, die erledigt werden sollten – mit Erkenntnissen und Erinnerungen von mir, die ich auf Grundlage meiner bisherigen Hochzeits-Erfahrungen erlangt habe.

Vor allem Anderen

  • Die Wahl des Partners

Tja, dies ist der entscheidende Teil des Ganzen. Wichtig sind die Motive, aus denen man heiraten möchte. Über allem anderen steht natürlich LIEBE, LIEBE und nochmals LIEBE, die allerdings nicht mit Verliebtheit verwechselt werden sollte. Ratsam ist, nicht nur seinen Liebhaber zu heiraten, auch wenn körperliche Kompatibilität natürlich ganz nicht unerheblich ist, sondern wenn möglich gleichzeitig seinen besten Freund. Denn so wie Sex und Leidenschaft mit den Jahren doch etwas in den Hintergrund treten könnten, werden Gespräche, möglicherweise ähnliche Interessen und vor allem ein Wohlfühlgefühl miteinander, immer entscheidend für ein harmonisches Miteinander sein.
Motive wie Steuerersparnis, ungewollte Schwangerschaft, Druck der Familie oder nur eines Partners in der Beziehung sind sicher nicht so ideal, aber auch o.k. wenn das erste Motiv LIEBE, LIEBE und nochmals LIEBE ist.
Zusammenwohnen ist vorher sicher auch hilfreich. Der gegenseitige Umgang im Alltag sollte erprobt, die Macken und die Eigenheiten gekannt und akzeptiert sein, um bösen Überraschungen vorzubeugen.
Also, besser nicht unbedingt im überschwänglichen Moment erster Verliebtheit alkoholisiert einen Heiratsantrag aussprechen und eins fix drei nach Vegas abdüsen. Aber, wenn Ihr das möchtet, dann tut es natürlich. Glück ist schließlich zum Glück unberechenbar.

Mindestens ein Jahr vorher

  • Der Antrag

Klar können Paare einfach gemeinsam besprechen, dass sie heiraten werden. Aber allein für die persönliche Geschichte, die man ein Leben lang mit sich rumträgt, ist ein besonderes Erlebnis zum Antrag doch empfehlenswert.
Ich hatte meiner Frau in einem Anflug von momentaner Unbesonnenheit einen Tag vor der Geburt unseres ersten Sohnes in einem Restaurant, das teuer und dabei etwas schmucklos und auch nicht besonders schmackhaft war, folgendes gefragt: ,Sage mal, um das Essen hier ein wenig aufzuwerten, willst Du mich ehelichen?
Ach herrje, kann man da nur sagen. Sie hat zwar ja gesagt, aber ich hatte keinen Ring, machte keinen Kniefall und das Restaurant war jetzt auch nicht das, was man ewig erinnern muss.
Um eines muss sich der Mann, zumindest solange er der Richtige ist, keine Sorgen machen. Die Frau wird ja sagen. Ich bilde mir ein, dass wirklich ein überwältigend großer Anteil von Frauen diese Frage einmal in ihrem Leben hören möchte.
Bleibt also nicht die Frage, ob der Mann diese Frage stellen sollte, sondern wie. Natürlich kann dieses auch für die Frau gelten, je nachdem welche Rolle die Partner in der Beziehung jeweils inne haben.
Ich dachte mir dann knapp drei Jahre nach meinem nicht gerade filmreifen Antrag, dass ich das Ganze doch noch mal etwas aufgemotzt wiederholen sollte. Eine Reise nach Paris zu der Hochzeit meiner heutigen Schwägerin bot sich dabei für mich an. Vorher suchte ich nach einem Ring. Da ich damals als Praktikant tätig war, hatte ich nicht gerade ein ausnehmend dickes Budget, also besuchte ich statt Tiffany´s doch lieber ebay, fand da aber wirklich einen wunderschönen Ring, den ich schließlich auch ersteigern konnte.
Toll an dem Part des Antragmachenden ist die Vorfreude. Ich malte mir genau aus, wie das Ganze vonstatten gehen sollte: Ich mit Kniefall auf einer Seine-Brücke, wo genau werde ich dann schon merken. Vor Ort, mit pochendem Herzen, die Familie vorher unter Vorwand abgeschüttelt, sah ich den geeigneten Platz. Auf einer Brücke mit Blick auf Notre Dame. Das war´s. Als wir nebeneinander gingen, machte ich einen Schritt zur Seite und sank auf die Knie. Meine Freundin erschrak fürchterlich, weil sie dachte, ich hätte mir was gebrochen. Dann fragte ich sie mit bebender Stimme, ob sie mich heiraten wolle und hielt ihr den Ring hin. Mit tränenüberflutetem Gesicht sagte sie ja und zog mich zu ihr hin.
Das Ambiente übertraf meine Textsicherheit in diesem Moment, ich hatte mir keine genauen Worte zurecht gelegt, würde ich heute anders machen, aber Schwamm drüber. Diese Geschichte des Antrags in der Stadt der Liebe, auf der Seine-Brücke, vor Notre Dame, eignet sich doch besser dazu, den Kindern und später den Enkeln zu erzählen, als eine beiläufig gestellte Frage mittags in einem Mittelklasserestaurant. Also Männer oder Frauen, macht Euch ruhig Gedanken, es lohnt sich!

Ein Jahr bis sechs Monate vorher

Der Ort, der Rahmen und das Datum

  • Das Budget

Nicht ganz unerheblich für das Ausmaß, den die Feier haben soll, ist das Geld, das Ihr zur Verfügung habt. Einen Kostenplan, wie viel in etwa was kostet, findet Ihr hier. Zur Orientierung: Unsere Hochzeit für etwas über 100 Gäste hat irgendwas zwischen 5000 und 6000 Euro gekostet. Allerdings haben wir privat gefeiert. Alles inklusive Angebote gibt es in diesem Rahmen für etwa 10000 Euro, wobei noch Ringe, Brautkleid und so weiter dazu kommen. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.
Das Geld hat aber nicht den entscheidenden Anteil daran, welche Qualität das Fest hat. Eine liebevolle Gestaltung, Freude bei der Ausrichtung und nette Gäste haben einen viel maßgeblicheren Anteil. Und für mich gilt die Devise: Je größer der Rahmen, desto unwichtiger das Essen. Natürlich sollte es schmecken, aber Hummerschwänze sind einfach nicht notwendig. Freunde von mir hatten eine sehr schöne Hochzeit, bei dem die Gäste das Essen mitgebracht haben. War auch o.k., da geben sich schließlich alle mächtig Mühe, auch wenn es für mich nicht in Frage kommen würde, die Gäste mit Nudelsalat auf dem Schoß im ICE zu meiner Hochzeit fahren zu lassen.
Selbst wenn Ihr aus finanziellen Gründen einfach ne Buddelparty mit anschließendem Zelten machen solltet, mit der nötigen Freude wird es ein gelungenes Fest und eine schöne Erinnerung.

  • Das Datum

Ein Klassiker sind ja diese 9.9.2009 Daten, die ich allerdings schon fast etwas profan finde, weil so viele an solchen Tagen heiraten wollen. Entscheidender für mich ist, dass man einen Termin findet, der möglichst gutes Wetter verspricht, falls draußen gefeiert werden soll. Solche meteorologischen Auffälligkeiten wie Eisheilige, Schafskälte oder Siebenschläfer können mit in die Überlegungen einbezogen werden. Außerdem ist es ratsam, nicht unbedingt einen Termin zu wählen, an dem Schulferien sind, falls es viele Gäste mit schulpflichtigen Kindern gibt, die dann möglicherweise schon ihren Urlaub geplant haben könnten. Als besonders wichtig sehe ich das Datum aber nicht an, auch wenn mir Astrologen dafür wahrscheinlich einen Vogel zeigen würden. Folgt einfach Eurer Intuition!

  • Die Gäste

Wen lade ich ein, wen nicht? Wo ziehe ich die Grenze? Eine wirklich nicht ganz einfache Frage, die zu stellen ist.
Vermeintliche Pflichtgäste, von denen man weiß, dass sie einzig und allein mit ihrer Anwesenheit die Stimmung runterziehen, würde ich nicht unbedingt einladen. Natürlich ist dies in Relation zum Affronts zu setzen, die das nach sich ziehen würde. Ich habe einzelne Verwandte nicht eingeladen, die einfach nicht rein gepasst hätten, mit denen ich seit Ewigkeiten nichts mehr zu tun hatte und im Gegensatz zu den nicht eingeladenen früheren Wegbegleitern meines Lebens nie bereut.
Falls Gäste auf der Kippe stehen, sind noch diese Erwägungen wichtig:
Sorgen sie für Stimmung oder lassen sie sich lediglich passiv unterhalten?
Wie viele enge Freunde von den Wackelkandidaten sind anwesend? Ich würde feste Gruppen nicht bis auf ein, zwei Ausnahmen einladen. Dann lieber alle!
Es ist schön, diese Erinnerung mit vielen zu teilen, und nicht so schön, wenn man immer aufpassen muss, vor wem man jetzt von der Hochzeit erzählt, weil es unangenehm sein könnte, wenn jemand anwesend ist, der nicht eingeladen war.
Aber natürlich kann auch eine intime Hochzeit sehr schön sein und viel besser zu Euch passen. Wenn dies so ist, braucht Ihr sowieso keine Ratschläge von mir, weil Ihr am Besten wisst, wie Ihr es machen wollt.

  • Der Ort

Ja, das ist die erste schwierige Entscheidung. Der Ort will gut gewählt sein. Manche sollte man tatsächlich mindestens ein Jahr vorher auswählen, weil sie sonst schon weg sind.
Welche Aspekte sollte der Ort erfüllen?
Wenn man in den Frühlings-, oder Sommermonaten heiraten möchte, sollte der Ort einen schönen Außenbereich haben. Dies ist bis zur Party entscheidend für das Wohlgefühl. Außerdem wollen Kinder und Raucher auch zu ihrem Recht kommen. Blauer Himmel und Sonne führt zu erstem Wohlgefühl, das sich positiv auf den weiteren Verlauf auswirken wird. Außerdem ist ein ansprechender Außenbereich natürlich perfekt zum Luftballon-Aufsteigen-Lassen, für lockere Stehtische, die die Kommunikation und das gegenseitige Kennenlernen fördern, perfekt  für zufriedene Kinder und natürlich auch für eine freie Zeremonie, die ich gerne durchführen werde.
An manchen Orten sind jedes Wochenende zwei Hochzeiten, die sich nicht allzu sehr unterscheiden. Ich würde an Eurer Stelle solche Orte mit Details ausstatten, die Eure Hochzeit unverwechselbar macht. Man sollte Euch in der Deko, dem Ablauf oder der Musik wiederfinden. Gebt Euch einfach Mühe und das Fest, Eure Gäste und auch Eure Erinnerung wird es Euch danken.
Ich habe, zunächst motiviert durch Geldmangel, auf dem Grundstück meiner Schwiegermutter geheiratet. Mit dieser Entscheidung bin ich rückblickend sehr sehr glücklich, denn alles auf dieser Hochzeit waren wir. Wir trafen jede Entscheidung, suchten alles so aus, wie wir es wollten.
Aber da nicht jeder über ein großes Haus mit Tenne für über 100 Leute verfügt, solltet Ihr meiner Ansicht nach darauf achten, dass es bei dem Ort irgendeinen Bezug zu Euch gibt oder dass er einfach besonders liebevoll ist. Und ich meine liebevoll, denn manche professionelle Orte zeichnen sich zwar durch tollen Blick oder spektakuläre Ausstattung aus, aber das Motiv des Geldverdienens dringt aus jeder Pore, was sich negativ auf die Veranstaltung übertragen kann.
Falls Ihr Vorschläge für gelungene Feierstätten haben möchtet, stehe ich Euch gern mit Rat und Tat zur Seite.

  • Die Wahl der Trauzeugen

Nicht mehr nötig, aber dennoch schön ist es, sich einen Freund oder Freundin auszuwählen, der oder die die Trauung bezeugt. Schön deshalb, weil auf diesem Wege eine Verbindung geschaffen wird, die bleibt. Empfehlenswert ist es sicher, jemanden zu wählen, mit dem man einen langen und intensiven Weg seines Lebens miteinander gegangen ist oder zu dem man sich einfach am Nächsten fühlt. Aber besten einfach auf das Herz und nicht so sehr auf scheinbare Verpflichtungen hören, dann kommt schon das Richtige dabei raus.
Falls nicht Herr Freude mit der Organisation der Hochzeit betraut wird, ist es vielleicht noch ratsam, jemanden als Trauzeugen zu nominieren, der auch Freude an der Koordination der Vorträge und Spiele hat, der eifrig seine E-Mails liest und auch gerne mit anpackt.

  • Der Amtskram

Das Standesamt will auch zu seinem Recht kommen. In Deutschland ist schließlich alles anständig geregelt. Ihr braucht Eure Persos, Eure Geburtsurkunde und die Namen Eurer Trauzeugen. Und Geld für die ganzen Gebühren und ein mögliches Hochzeitsbuch für die Urkunden. Man sollte nicht allzu lange damit warten, einen Termin zu machen, weil sonst vielleicht der Wunschtermin schon weg sein kann. Gerade in den schönen Standesämtern. Ihr müsst Euch immer zunächst bei Eurem zuständigen Amt anmelden und könnt Euch dann das Amt Eurer Wahl aussuchen, das Euch dann frühestens 6 Monate vorher einen Termin rausgibt.
Falls Ihr es beim Standesamt belassen wollt, wäre es ratsam, beim Vorgespräch alles zu geben und dem Beamten ein Gefühl Eurer Liebe und Begeisterung zu verschaffen. All das wird sich bei der Trauung auszahlen.
Ich fand bei meiner Trauung außerdem sehr schön, dass meine Frau auf die Idee kam, dass wir unseren Gäste zugewandt sitzen möchten. Das schafft Emotionen, die auf dem Amt manchmal eher spärlich gesät sind. Und Eure Gäste sind doch interessierter an Euch als an einem Standesbeamten ,oder?
Persönliche Worte finde ich ebenfalls schön, sind aber natürlich nicht jedermanns Sache. Besser nix sagen, als dass die Worte völlig in die Hose gehen. Falls Ihr musikalische Freunde habt, könntet Ihr sie zart nötigen, in oder vor dem Standesamt zu spielen oder zu singen. Das ist ebenfalls ein ordentlicher Emotionserzeuger.

Sechs Monate vorher

  • Die Einladung

Ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial hat die Einladungskarte. Denn wenn man eine etwas aufwändigere Karte gestalten lassen möchte, kann das Hin und Her mit dem Graphiker oder der Graphikerin wirklich anstrengend sein. Das zeigen meine weitreichenden Erfahrungen mit Graphikern, die gerne ihre Vorstellungen mit einbringen möchten, Anweisungen falsch verstehen und Fehler produzieren. Die Korrekturphase kann wirklich sehr sehr lange dauern. Der Preis ist ebenfalls nicht so ganz ohne. Ich habe eine Volontärin aus dem Literaturverlag gefragt, ob sie das machen könnte und erst danach erfahren, dass sie pro Stunde 30 Euro verlangt hat. Ist wohl total günstig in Graphikerkategorien, aber ich dachte, dass so was von kleinem Volontär zu kleiner Volontärin etwas anders aussehen könnte.
Viel wichtiger als das ausgefeilte Layout ist sowieso ein persönlicher, freundlicher und witziger Ton und irgendetwas Persönliches. Vermeidet möglichst Floskeln wie U.A.w.g. sondern vielleicht eher „sagt bitte bis … Bescheid, dass Ihr kommt. Ein schönes Foto von Euch auf der Vorderseite ist völlig o.k.. Eure Köpfe in andere Körper reinzuschneiden kommt ebenfalls immer gut. Für uns hatte ein Freund für die Tischkarten unsere Gesichter in Fred Astaire und Ginger Rogers und in Bonnie und Clyde eingefügt. War wirklich sehr witzig und gelungen.

Auf der Karte enthalten sein sollten:
·    Infos über Zeit und Ort des Festes
·    Übernachtungsmöglichkeiten mit Preisen und Telefonnummern (rechtzeitig blocken und Rabatte aushandeln)
·    eventuell eine Wegbeschreibung
·    der Kontakt eines Ansprechpartners für Fragen, Ideen und Anregungen der Gäste, vielleicht also der Kontakt von mir ; )
·    bei Bedarf ein Ablauf, wenn Ihr Besonderheiten plant und denkt, dass es für Eure Gäste angenehm ist, wenn sie davon wissen.

Wählt einfach, womit Ihr Euch wohlfühlt. Die Gäste werden es merken, wenn Sie Eure Einladung öffnen.

  • Das Kleid und der Anzug

Mit der Wahl Eurer Kleidung solltet Ihr Euch nicht zu lange Zeit lassen. Gute Brautmodenläden haben langen Vorlauf und kommen mit den Änderungen in die Bredouille, wenn Ihr Euch zu lange Zeit lasst. Nehmt auf jeden Fall eine geschmackssichere Freundin mit und zieht auf jeden Fall einmal ein weißes Brautkleid an. Meine Frau hatte nicht vor, in weiß zu heiraten, wurde aber von ihrer Freundin in so einen Laden gezogen, probierte eins an und wusste: ,Ich heirate in Weiß´. Tut man das nicht, wird man es eventuell danach bereuen. Und gerade hat auch eine sehr gute Freundin von mir mit einem weißen Kleid überrascht, obwohl sie das vorher nicht wollte. Aber, meine Frau Rike gab ihr den Tipp, einmal ein Brautkleid anzuziehen, sie tat es und zack, hatte sie ein wunderschönes weißes Kleid an. Sie sah wunderbar aus und war mit ihrer Entscheidung sehr sehr glücklich, während eine andere Freundin von mir, die im maßgeschneiderten Hosenanzug heiratete, weil er ihrer Ansicht nach besser zu ihr passen würde, jetzt bereut, nicht in weiß geheiratet zu haben. Frauen wollen tief in ihrer Seele einfach in weiß heiraten. So ist das einfach!

Beim Mann stellt sich die Frage nach Smoking, Frack, Cut oder Anzug. Für mich fiel die Wahl leicht, denn ich wollte etwas tragen, was ich auch danach noch anziehen kann. Aber, ich wollte nicht irgendeinen, sondern DEN Anzug. Und das ist auch gar nicht so einfach. Ich war in etwa 20 Läden, um dann einen Anzug zu finden, der immerhin nahe an DEM Anzug war. Da ich nicht so riesig und recht dünn bin, war das Ganze nicht so einfach. Also, wenn Du keine normale Konfektionsgröße haben solltest, dann kannst Du Dir vielleicht auch einen Anzug maßschneidern lassen. Ist wohl auch nicht viel teurer als von der Stange.
Ansonsten ist es auch beim Mann sicher nicht schlecht, wenn ein Berater seines Vertrauens mitkommt und darauf achtet, dass der Anzug seine Persönlichkeit widerspiegelt. Ich hätte zum Beispiel niemals einen schwarzen Anzug genommen, auch wenn man das gemeinhin so macht. Ich wollte etwas farbiges und war sehr glücklich damit.

Bei den anderen Formen muss man sich darüber im Klaren sein, dass z.B. der Frack nach der Hochzeit nicht mehr allzu oft zum Einsatz kommt. Aber, wenn so ein Kleidungsstück Deiner Persönlichkeit entspricht, dann lang ruhig zu!

  • Die Musik

Wieder keine ganz leichte Entscheidung. Nimmt man eine Band oder einen DJ?
Ersteres ist sicher besonderer, während zweiteres zweckmäßiger ist. Denn ein DJ kann sich auf die Gäste einstellen, während eine Band vielleicht nicht so einfach
umstellen kann, falls es nicht laufen sollte. Wer es sich leisten kann, engagiert einfach eine Band zum Anheizen und einen DJ für danach. Diese Bands sind ganz ausgezeichnet, sehr sympathisch und sind in der Lage, jeden Raum zum Kochen zu bringen: The Beez und die Motown Lovers.
Mit einem DJ sollte Ihr möglichst genau Eure Musikvorstellungen besprechen. Dazu ist es hilfreich, wenn alle Gäste Euch drei Lieblingsstücke zumailen, die Ihr dann an den DJ weitergebt. Einen ganz hervorragenden Plattenaufleger findet Ihr hier.
Ansonsten kennt eigentlich jeder einen Musikfreak, der nicht so gerne tanzt, dafür aber umso lieber auflegt. Wichtig ist, dass er flexibel ist und nicht nur das auflegt, was er gerne möchte. Auch hier lohnt es sich, eine Liste mit Songs der Gäste und der eigenen zu verfassen, die man auf jeden Fall gerne hören möchte.
Wenn man nicht zu tief unter die Niveaugrenze gehen möchte, empfehlen sich zu Beginn eines Festes, wo sich noch viele Verwandte sich tummeln, z.B. groovige ältere Motown-Nummern, Swing oder Rock N´ Roll. Die unvermeidlichen Schlager gehen natürlich auch immer. Hauptsache, man verschreckt weder die Jungen, noch die Alten. Und später funktionieren auf jeden Fall Rock-Nummern wie Song 2 von Blur oder Smells like teen spirit von Nirvana. Und auch Pop oder Disko gehen mit steigendem Alkoholpegel ganz ausgezeichnet. Aber was rede ich, Ihr wisst natürlich viel besser, was ihr mögt. Manche Dj´s verfügen über eine eigene Anlage, ansonsten müsste Ihr nachfragen, ob Euer Feier-Ort über anständige Boxen verfügt. Bei der Gelegenheit könntet Ihr Euch auch gleich nach einem Beamer und einer Leinwand erkundigen, weil so etwas nach meiner Erfahrung fast immer benötigt wird.

Vier Monate vorher

  • Die Karten losschicken

Jetzt sollte entgültig die Gästeliste stehen und die Karten verschickt werden. Gerade in der Ferienzeit ist es ratsam, mit ordentlich Vorlauf die Einladungskarten zu verschicken, weil sonst schon der Urlaub gebucht sein könnte. Falls es Euch auch vier Monate vorher zu unsicher sein sollte, könntet Ihr schon mal eine Vorankündigung per E-Mail verschicken. Dann blocken alle den Termin und Ihr könnt Euch mit der Karte noch Zeit lassen.

  • Der Fotograf

Heutzutage hat ja jeder zweite Gast eine Digitalkamera im Gepäck. An Fotos wird es also nicht mangeln. Allerdings hat man dann nicht unbedingt ein richtig schönes Foto von sich. Wir haben sehr sehr viele Fotos, allerdings kaum eines, auf dem nur wir zu sehen sind. Wir hatten uns stillschweigend darauf verlassen, dass eine uns bekannte Fotografin und Freundin Bilder machen würde, was sie allerdings nicht tat. Wenn Ihr also auf Nummer Sicher gehen möchtet, solltet Ihr einen Fotografen fest buchen und vielleicht noch einen Freund oder Verwandten darum bitten, wichtige Ereignisse zu filmen.
Der Fotograf sollte Euch sympathisch sein. Denn er wird Euch in Zeiten, wo Ihr lieber bei Euren Gästen sein würdet, dauernd irgendwohin zitieren, um Euch zu fotografieren. Kann etwas lästig sein, deswegen ist Sympathie auf jeden Fall von Nutzen. Ich würde auch noch ein Gestell für ein Gruppenfoto empfehlen. Super Erinnerung und schönes Andenken für die Gäste.

  • Die Kutsche oder die Limousine

Das finde ich jetzt nicht ganz so wichtig, aber vielleicht geht es Euch ja ganz anders. Wir wurden mit einer Kutsche überrascht, was sehr schön war, wenn auch nicht notwendig war. Sicherlich eignet sich so was nicht unbedingt für die Großstadt. Und ich würde das Geld für eine Stretchlimousine lieber an anderer Stelle anlegen, aber wenn man es überhat oder Wert darauf legt, warum nicht. Der große Auftritt im Hupkonzert ist einem auf jeden Fall gewiss. Vielleicht leiht ja auch ein Verwandter oder Freund sein Cabrio oder seinen Oldtimer aus. Einfach mal fragen!

Drei Monate vorher

  • Die Antworten auf Fragen parat haben

Falls Ihr niemanden bestimmt haben solltet, der Fragen zu Geschenkwünschen beantwortet und Euch auch keinen Hochzeitstisch zusammengestellt habt, werden definitiv Fragen kommen, was Ihr Euch wünscht. Sicher ist Geld immer ein Geschenk, mit dem man was anfangen kann. Besonders geeignet natürlich bei geschmacksfernen Verwandten. Die Gäste haben aber auch ein gutes Gefühl, wenn sie wissen, wofür sie schenken. Wenn Ihr also eine Hochzeit machen oder Euch irgendeine große Anschaffung leisten möchtet, könntet Ihr sagen, dass Ihr Euch Geld dafür wünscht. Welches Geschenk ich nur empfehlen kann ist ein Menü in einem tollen Restaurant. Meine Frau und ich haben ein Menü mit Wein im Ritz bekommen und es war wirklich ein Erlebnis. Überlegt mal, ob Ihr Wünsche habt, die Ihr Euch nicht selbst erfüllen würdet. Dies sind wirklich gelungene Geschenke.

  • Die Ringe

Diese Wahl ist im Besten Falle eine Wahl für´s Leben. Und da Ihr den Ring vielleicht bis ans Ende Eures Lebens tragt, würde ich ein Tattoo am Finger oder einen riesigen Brilli noch mal überdenken. Schließlich trägt man den Ring jeden Tag. Er sollte unbedingt bequem sein. Die Vorstellung, etwas ganz Besonderes zu haben, ist natürlich reizvoll. Eine Freundin von mir, die eine großartige Schmuckdesignerin und so ziemlich die einzige Emaillistin Deutschlands  ist, würde Euch Ringe nach Euren Vorstellungen auf Eure Finger maßschneidern. Hier könnt Ihr Euch schon mal ein Bild ihres Schaffens machen.

  • Das Essen und das Trinken

Je nachdem, wo Ihr feiern möchtet, müsstet Ihr Euch um die Verköstigung Eurer Gäste kümmern. Wenn Ihr eine großen Feier veranstalten möchtet, wäre das Essen meines Erachtens nicht ganz so entscheidend für die Güte Eurer Feier. Voraussetzung sollte natürlich sein, dass es schmeckt. Eine Pyramide aus Hummern ist natürlich ganz hübsch und bestimmt auch lecker und wenn Ihr das nötige Geld besitzt, dann bitte, aber das Essen hat nicht die große Auswirkung auf die Qualität des Festes. Entscheidend ist, dass es mit Liebe ausgesucht und gemacht ist. Hört Euch einfach mal um, ob jemand einen Caterer empfehlen kann oder vielleicht liefert ja Euch Euer Lieblingsrestaurant. Hört Euch ruhig um und probiert munter durch. Genießt die positiven Effekte der Vorbereitung.

Für mein Empfinden wichtiger als das Essen ist der Wein. Natürlich müsst Ihr diese Ansicht nicht teilen. Aber der Sekt und der Wein begleiten viele der Gäste den ganzen Tag und die ganze Nacht und wenn sie merken, dass sich bei der Wahl des Weines wirklich Mühe gegeben wurde, wird sich dieser Aufwand positiv auf das Fest auswirken. Und ich meine nicht, dass Ihr einen besonders teueren Wein aussuchen müsst. Für 5 Euro bekommt man schon wirklich gute Tropfen. Ich bin mir sicher, dass ein schöner Wein eine positive Wirkung auf die Feier haben wird. Wenn Ihr mögt, kann ich Euch gerne mit dem Weinhändler meines Vertrauens unterstützen. Und eine gemeinsame Weinprobe wäre doch auch ganz hübsch.

Darüber hinaus braucht man natürlich Bier, vielleicht auch frisch gezapft und auch etwas leckeres Alkoholfreies wie Bionade für Schwangere, Kinder und Nichttrinker, damit diese sich auch anständig gewürdigt sehen. Für all dies und Bierbänke, Stehetische, Gläser, Kühlschrank, Zapfanlage und bei Bedarf auch Zelte sorgen Getränkelieferanten.

  • Die Hochzeitsreise

Eure Reise könntet Ihr natürlich auch später buchen. Falls Ihr keine Kinder haben solltet, stelle ich mir auch schön vor, einfach zum Flughafen zu fahren und das Schicksal über die Reise entscheiden zu lassen.

Mit Kindern solltet Ihr Euch auf jeden Fall schon früher kümmern. In Anbetracht der Sache, dass es sich um Eure Flitterwochen handelt, empfehlen sich Familienzimmer mit zwei Räumen und ordentlich Kinderprogramm, damit Ihr auch zu Eurem Recht kommt.

Zwei Monate vorher

  • Den Zeremonienmeister oder die Hochzeitsfee bestimmen

Damit Eure Feier wirklich ein Erfolg und eine Erlebnis für Euch wird, empfiehlt es sich, dass sich jemand Eures Vertrauens um den Ablauf kümmert, also die Vorträge, Auftritte und Einlagen Eurer Freunde und Verwandten koordiniert. Eine nicht ganz uneigennützige Empfehlung wäre, einfach mich dafür zu buchen. Dann klappt es mit dem Fest!

Neben dem Ablauf könnte noch ein Ehezeremoniell ähnlich wie in der Kirche stattfinden. Da ich es nicht mit der Kirche habe, weil es in der Kirche weniger um Spiritualität als mehr um Macht geht, empfehle ich nichts dazu, weil es nicht aufrichtig wäre. Aber ein Zeremoniell, wo die Braut, von Musik begleitet, ihren Auftritt hat und untermalt von Ah´s und Oh´s der Gäste durch die Reihen geführt wird, wo eine witzige und zu Tränen rührende Rede gehalten wird und Ihr beide vor allen Freunden und Verwandten JA zu Eurer Liebe sagen könnt, finde zumindest ich sehr schön. Und dreimal dürft Ihr raten, welche Empfehlung ich für diese anspruchsvolle Aufgabe des  Zeremonienmeisters gebe: Mich, Herrn Freude!

  • Die Dekoration und die Blumen

Welches sind Eure Lieblingsblumen? Was sind Eure Farben? Ich finde es bei Fragen zum Blumenschmuck wichtig, dass Eure Persönlichkeit heraustritt und die Deko mit dem Ort harmoniert. Ich würde das Ganze nicht zu überkandidelt machen, aber wie immer zählt da natürlich der eigene Geschmack. Ich hätte z.B. auf jeden Tisch einzelne Mohnblumen gestellt, wenn es denn Mohnblumen gegeben hätte. Wie immer zählt, dass mit Liebe ausgesucht und nicht irgendeine Standard-Klischee-Hochzeitsblumendeko verwendet wird.

Der Blumenladen wird auch Körbchen für die Blumenkinder haben, die Ihr mitbestellen solltet. Lieber Bräutigam, denke an den Brautstrauß, der aber nach Absprache mit der Braut bestellt werden sollte, damit diese nicht ein böses Erwachen erlebt! Ebenso sollte Blumenschmuck für das Auto, ein Gesteck für das Revers und ein Kranz bestellt werden, wenn Ihr das möchtet.

Wenn Ihr draußen feiert, empfehlen sich Papiertütchen, die mit Sand gefüllt und mit einem Teelicht bestückt sind. Einfach, günstig und stimmungsvoll!

Im Falle von sogenannten Biergarnituren sind Hussen schön – spezielle Decken, die für Bierbänke und -tische gemacht sind. Bei Stehtischen könnt Ihr einfach Bettlaken rüber decken und das Ganze unten mit schönen Bändern zubinden.

  • Die Frisur und die Kosmetik

Klar, dass insbesondere die Braut so gut aussehen möchte wie irgendwie möglich. Deshalb empfiehlt sich ein Friseurprobetermin, bei dem schon mal im Vorhinein die Frisur geprobt wird. Ihr wollt doch bestimmt bösen Überraschungen vorbeugen! Und damit die Kosmetikerin auf jeden Fall einen Termin in der Woche vor der Hochzeit hat, sollte diese jetzt schon mal gebucht werden. Falls Ihr noch die Maniküre und Pediküre aufsuchen möchtet, bucht es ruhig auch schon.

  • Der Hochzeitstanz

Ich probte am Abend vor meiner Hochzeit. Bisserl spät eigentlich. Die am Abend noch perfekte Drehung klappte dann auch nicht mehr beim Hochzeitstanz. Ob Ihr einen Tanzkurs belegen möchtet, liegt in Eurem Ermessen. Ich finde auf jeden Fall unsinnig, dass der Tanz auf jeden Fall ein Walzer sein muss. Es muss gar nichts! Sucht Euch aus, womit Ihr Euch wohlfühlt. Wir tanzten zu Something Stupid, was wir ebenfalls erst am Vorabend ausgesucht hatten. Der Tanz dazu war eigentlich einfach, wenn nicht die Drehung gewesen wäre. Ihr müsst auch nicht wie Fred Astaire und Ginger Rogers über die Tanzfläche schweben, aber komplett zum Affen machen solltet Ihr Euch nach Möglichkeit auch nicht.

Einen Monat vorher

  • Menü festlegen

Nachdem der Termin mit dem Caterer oder dem Gastronomen gemacht ist, solltet Ihr jetzt das entgültige Menü oder Buffet, den Kuchen und die Hochzeitstorte absprechen. Zur Torte muss ich sagen, dass ich die Tradition unsinnig finde, die Torte dann aufzufahren, wenn gerade die Party im vollen Gange ist – Partykiller! Also einfach die Torte in das Kaffeetrinken einfügen und alles wird gut.

Zwei Wochen vorher

  • Die Tischordnung

Wenn Ihr keine feste Ordnung machen möchtet, könnt Ihr Euch sicher sein, dass sich diejenigen zusammen setzen, die sich schon kennen. Ist ja auch schön, wenn diejenigen, die sich lange nicht gesehen und viel zu erzählen haben, zusammen sitzen. Aber was ist mit denen, die nicht so viele kennen? Die sollten doch auch integriert werden und zumindest dazu empfiehlt sich doch eine Sitzordnung.  Hier wünsche ich Euch ein glückliches Händchen. Welche Freunde, die sich noch nicht kennen, würden harmonieren? Wer könnte sich gegenseitig inspirieren, die Stimmung heben, sich füreinander interessieren? Ein möglicher Verkupplungsversuch zweier befreundeter Singles sollte nicht zu plump und stattdessen möglichst subtil sein. Macht Euch ruhig Gedanken. Es lohnt sich!

  • Die Schuhe einlaufen

Für Frauen ist ein zentrales Problem bei Hochzeiten, dass die Füße weh tun. Um Blasen vorzubeugen, sollte die Braut schon mal ihre Schuhe einlaufen. Ein zusätzliches Ersatzpaar mit bequemen Schuhen sollte unabhängig davon in der Hinterhand sein.

  • Die Generalprobe für das Kleid

Hört sich vielleicht behämmert an, aber gerade bei einem schwierig anzuziehenden Kleid sollte es einmal mit allem drum und dran angezogen werden – und das mit derjenigen Freundin, die Dich auch am Tag Deiner Hochzeit dabei unterstützen wird.

  • Sämtliche Termine bestätigen lassen

Damit Ihr ruhig schlafen könnt, lasst Euch noch mal vom Caterer, Floristen, Weinhändler, Servicekräfte und so weiter bestätigen, dass alles glatt geht. Erspart Euch bestimmt graue Haare.

Am Tag vor dem großen Tag

  • Die Braut sollte sich schon mal die Tasche mit Schminkutensilien packen und wie der Bräutigam alles zurecht legen, was gebraucht wird. Ansonsten heißt es entspannen und vorfreuen!

Am großen Tag

  • Ruhe bewahren und trotzdem an alles denken: Handtasche, Ersatzschuhe, Brautstrauß und natürlich die Ringe. Jetzt heißt es, die Nervosität in Vorfreude zu transformieren und sich beherzt in das Abenteuer zu stürzen.

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